Montag, 26. Februar 2007

Uns geht es nichts an – die Umweltdebatte

Die Klimakatastrophen nehmen zu. Unsere Erde erwärmt sich. Lapidar könnte man meinen, es gibt doch Schneekanonen. Na und, was kümmert es uns, wenn das Packeis schmilzt, der Lebensraum für unzählige Tiere sich immer weiter verknappt. Das ist doch alles so weit weg, das geht uns nichts an. Na ja, wenn unsere Kinder im Winter nicht mehr rodeln können, ist dies weniger schlimm, als wenn unsere Lieblingspiste in den Alpen keinen Schnee mehr führt. Schließlich haben wir dafür bezahlt. Positiv könnte man bemerken, dass wir irgendwann keine Winterreifen mehr aufziehen müssen.

Nun erklären uns die Damen und Herren da oben unsere Autos wären daran schuld und die Kühe auf den Weiden. Neue
Hybridfahrzeuge sollen wir kaufen und gleichzeitig zum Vegetarier mutieren. Eine alte Lobby meldet sich zu Wort. Sie wollen verdienen an der neuen Mode: Bioprodukt.

Regeln gelten selbstverständlich nur für kleine Leute. Die Meinungsbestimmer da oben futtern weiterhin Rindfleich, pusten
CO2 in die Umwelt und qualmen die Umwelt voll. Getreu nach dem Motto: Ihr anderen seit so weit weg, uns geht das nichts an.

Freitag, 16. Februar 2007

Wenn wir Dich nicht sehen, siehst Du uns auch nicht

So betitelt Timm Rautert seine Retrospektive, die derzeit im Museum der bildenden Künste in Leipzig zu bewundern ist.

Vor einigen Jahren hatte ich das Buch „Das vergessene Volk“ über die Amish People in Kanada und den USA gelesen. Dort waren Bilder von Timm Rautert abgedruckt. Ich war von ihnen begeistert. Leider verlieh ich dieses Buch und erhielt es nicht mehr zurück. An wen, dies kann ich heute nicht mehr sagen. Nur die Bilder aus diesem Buch blieben mir in Erinnerung. Nun habe ich es nachgekauft. Nicht nur, weil mir die Bilder gefielen, auch dem Text wegen. Der Anlass war ein anderer.

Eine Ausstellung in Leipzig mit Bildern des Fotografen. Dia sind alle Bilder dabei, welche mich damals schon angezogen haben. 300 Werke aus 40 Jahren handeln von seiner fotografischer Arbeit. Sie leben nicht nur vom Zeigen, oftmals auch vom Nicht-Zeigen. Der Betrachter spürt Rauterts soziales Interesse, seine kritische Beobachtungsgabe. Einem Stil scheint er nicht zu folgen und künstlerische Gebaren in der Fotografie abzulehnen. Rautert fotografiert, was er sieht, lenkt doch gleichzeitig auf jenes, was der Betrachter sehen sollte. Dies ist manchmal nicht ganz einfach zwischen den verschiedenen Themen, welche Leben zeigen wie jene der Hutterer oder uns das Aussterben betiteln wie die der menschenleeren Industriegebäude.

Die sehenswerten Fotografien sind noch bis zum 18. Februar in Leipzig zu bewundern, danach werden sie in Hannover und Bonn gezeigt.

Montag, 5. Februar 2007

Uwe Steimle stand dort

„Bei mir ist ihr Geld gut angelegt“, schallte er ins Publikum. Keine Frage, bevor wir es dem Großkapital in den Rachen werfen, setzten wir uns ins Kabarett. Da jagte ein Lacher den nächsten Brüller. Unsere Muskeln konnten sich kaum erholen.

„Mich fracht ja keener“ - hieß sein Beitrag zur Menschenverständigung. Zwischen hochpolitischen und kulturell aktuellen Themen führte uns Steimle vor, wo die wesentlichen Punkte unseres Lebenssinnes lägen. Jeder spürt ein Unrecht, dennoch bekommen wir nicht den Mund auf, etwas dagegen zu unternehmen.

Uwe Steimle ist ein wunderbarer Schauspieler, der nicht nur die Schau spielt. Vielmehr bewegt er anhand seiner Person unsere Hirnzellen, dass wir nicht nur über unsere eigene Dummheit, sondern auch etwas daran ändern, nicht noch eine Dummheit zu begehen. Er steht zu dem, was er tut. Gut so.

Mehr zu seiner Person und seinen Aktivitäten: http://www.uwesteimle.de/