Freitag, 1. Dezember 2006

Lenin und Stoiber

Nun, ich bin ein Fan der öffentlichen Verkehrsmittel. Einer, welcher auf die Umwelt bedacht ist, mögen die einen sagen. Nicht nur, da spielt der Preis eine wichtige Rolle, meinen die anderen dazu. Bei mir liegt es anders. Während der Fahrt möchte ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Nicht auf den Gegenverkehr und den städtischen Schilderwald achten, geschweige denn mir einen Parkplatz verschaffen, welcher zudem noch bezahlbar erscheint.

In München macht es einfach Spaß. Der Nahverkehr ist wesentlich preiswerter als in Dresden. Ich komme jederzeit irgendwohin und irgendwie erscheinet mir auch das Fahrpersonal höflicher zu sein. Der Fahrer wartet, wenn man sich einer Bahn auch nur augenscheinlich hinterher hascht. Überall hat er seine Augen.

Selbst in der Bahn, es herrscht zwar betriebsame Geschäftigkeit, zeigen sich die Menschen offener. Wir, meine Freunde und ich, haben gerade den Stadtplan ausgebreitet, um zu schauen, zu diskutieren, wohin wir müssen, da werden wir schon angesprochen: „Das Kalinka suchen sie“, fragt der Mittevierziger mit schlohweißem Haar.
„Die russische Disko mit dem großen Leninkopf“, ergänzt meine Bekannte.
„Den gibt es doch gar nicht mehr“, fällt der Herr ein. Wir stutzen.„Ja“, ergänzt er: „da ist jetzt der Stoiber aufgestellt wurden“ und lacht...

Kalinka: 80 Sorten Wodka, russische Popmusik, geöffnet Freitag und Samstag von 22 und 5 Uhr, Grafinger Strasse 6, Eintritt: 6 Euro, Anfahrt U5, S1-8 zum Ostbahnhof

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