Kleine Vorträge sind interessant. Und um an solch einem teilzunehmen, muss man suchen, man sich in der Szene auskennen. Für Werbung geben dessen Veranstalter kaum Geld aus. Ein paar Handzettel da, ein Plakat am Veranstaltungsort und ein Eintrag in diversen Internetportalen. Dafür findet sich dort ein wirklich interessiertes Publikum ein. Jeder darf mitreden, jeder darf seine Meinung sagen. Dem Vortragen wird es nicht lästig, er hat sichtlich Freude daran, auf jeden einzugehen. Selbst der schüchternste Zuhörer findet den Mut seine Frage loszuwerden und diese wird kompetent beantwortet. Die Wichtigtuer, die dazwischenreden, Fragen stellen, welche der Vortagende kurz zuvor beantwortete, fehlen hier gänzlich. Ihnen fehlt sichtlich das Publikum. Ein Grund, warum ich selbst Vorträge in kleinerem Rahmen halte. (Das fünfte Rad)
Da saß ich nun vergangenen Freitag im Vortrag über die Arbeit in Angkor Vat (Kambodscha) eines Kunsthistorikers. Zurückhaltend, kompetent und sachlich berührte er den einstigen Tempel des Khmer-Volkes. Ursprünglich hätte er gern über den Dresdener Zwinger promoviert, doch sein Professor dirigierte ihn zu diesem Thema. So mischte sich in seine Ausführungen immer wieder die Frage, weshalb so viele Touristen nach Indien und Südostasien unterwegs sind. Spirituell wollen sie reisen, zu sich selbst finden. Das in einer uns fremden Welt, wovon wir kaum einen Einblick in dessen Götterwelt und Lebensweise haben, alles anders ist, halten sie für unmöglich. Gefallen hat es den meisten dieser Touristen nicht. Geben wir doch in den seltensten Fällen zu, dass unser Urlaub ein Reinfall war, wir uns nach einer vertrauten Welt sehnen.
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