Samstag, 6. Januar 2007

Endlich befreit - allerheilig

Die Schlacht um den Weihnachtsbaum ist beendet, vergangen. In der Kirche waren wir auch gewesen, auf dem Weihnachtsmarkt amüsierend getummelt. Wir dachten in unserem Kaufrausch sogleich an den Umtauch. Ist die Zeit der Nächstenliebe beendet, haben wir sie dem vergangenen Jahr, dem alten hinterlassen.

Versprachen, gar geschworen haben wir uns in der Silvesternacht vielerlei Dinge? Erinnern wir uns daran, wenn uns ebenso böses, ungerechtes wiederfahren ist, wie wir unserem Nachbarn angetan haben.

Mit den Silvesterraketen schossen wir unsere Träume in den Himmel, der Wünsche wegen, wohlauf holt uns der Alltag wieder ein. Wenn doch niemand mit Nächstenliebe beginnt, warum sollte es der Einzelne tun. Warum ich und nicht die anderen? Und der erste Mensch, der uns im neuen Jahr begegnet, bestimmt unser Gemüt für das gesamte Jahr.

Pfeifen wir noch ein paar Nachzügler in den Himmel, werfen wir sie vor die Beine der Passanten, die sich am Neujahrstag nicht aus den Häusern wagten. Erschrecken wir uns oder lachen wir einfach über das erschrocken, verzerrte Gesicht des getroffenen Mitbürgers.

Auch wenn jeder für sich allein stirbt, so muss doch nicht jeder für sich allein leben. Packen wir es an.


Und wenn Dir auch
Dein schönster Traum gefalle
und alle Träume, die vorübergehn,
das Leben, wenn wir es nur recht verstehn,
das Leben kommt und übertrifft sie alle.

Rainer Maria Rilke

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