Donnerstag, 19. Juni 2008

Vom Zynismus des Hungers (Vietnam)

Gedanken zwischen Reis und Sprit (Vietnam)
   

Nicht Missernten sind es, die weltweit die Nahrungsmittelpreise in schwindelerregende Höhen treiben. Es sind die Leute vor den Börsencomputern, die Glücksritter, die den Ärmsten das Brot so sehr verteuern, dass sie Hunger leiden müssen. Sie hungern, damit der Börsenspekulant reich wird. Satt ist der immer.



   
Wenn ich sonntags diese weiße, klebrige Masse aus dem Kochtopf  schöpfe, mir der Wasserdampf in die Nase steigt, dann denke ich an Hung. Dann sehe ich ihn, dazu eine Horde älterer Landarbeiter in den Feldern Vietnams stehen. Ihr hartes Leben hat sich tief in die Falten ihrer Gesichter gebissen. Manchmal waten sie den gesamten Tag knietief im Wasser. Sie hacken, sie graben, sie pflanzen, meist in gebückter Haltung. Sie treiben ihren Wasserbüffel voran, das Arbeitstier, welchem sie nur dann die Rute geben, wenn es träge wird. 


   
Sie lieben ihn, den oft einzigen Besitz. Das merkt man, wenn man hört, wie sie ihm zureden, wenn sie mit der Hand über seinen Rücken streifen. Dazu bedarf es keiner Sprachkenntnisse. Es genügt dem Tonfall der Reisbauern zu lauschen...

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Montag, 16. Juni 2008

„Letzte Nacht träumte ich vom Frieden“ von Dang Thuy Tram

Als würde man den Vietnamkrieg noch einmal erleben, hautnah, voller Grausamkeit und in aller Sinnlosigkeit, deren ein Krieg fähig ist. Die junge vietnamesische Ärztin Dang Thuy Tram hat ihrem Tagebuch anvertraut, wie sie inmitten des Schlachtfeldes versteckt im Urwald operiert, die Toten und Sterbenden begleitet, den Verlorenen ihre helfende Hand reicht. All die Empfindungen ihres jungen Lebens notiert sie, romantisch, sehr offen, manchmal hastig und knapp. Bis die Gewehrkugel eines amerikanischen Soldaten jäh ihre Hand stoppt und ihr Leben auslöscht.
Rezension zu: „Letzte Nacht träumte ich vom Frieden - Tagebuch aus dem Vietnamkrieg“ von Dang Thuy Tram, Krüger Verlag 2008, 224 Seiten, 17,90 Euro, ISBN: 978-3-8105-2029-6

Donnerstag, 5. Juni 2008

Erfahrungen mit dem Nachfolger des Fuji Velvia 50, dem Fujichrome Velvia 100


Das der Fuji Velvia 50 eingestellt wurde, war nicht nur für mich, sondern für viele Fotografen eine schlechte Nachricht. Die meisten, so auch ich, stiegen zwangsläufig auf den als Nachfolger angepriesenen Fujichrome Velvia 100 um.

Nach den ersten Aufnahmen in einer ungünstigen Gegend (2007 in der Mongolei) traten die ersten Unzulänglichkeiten ans Tageslicht. Die zu Hause getesteten Filter taugten nicht für diesen Film. Da sich die Klasse eines Filmes erst im Zusammenspiel ungewöhnlicher Licht- und Farbbedingungen beweist, schleppte ich eine dritter Kamera, bestückt mit dem Fujichrome Velvia 100, mit. Der Test erreichte ein ungenügend. Ich verwendete die selben Filter, leicht orange den Skylight (1 B) und einen UV Filter, sowohl für den Fuji Velvia 50 als auch für den Fujichrome Velvia 100.

Bei der Auswertung meiner Arbeiten stellte ich fest, der Fujichrome Velvia 100 ist deutlich gelbstichig. Dies trat besonders bei Landschaftaufnahmen zu Tage. Einzig bei Portraitaufnahmen kommt der Fujichrome Velvia 100 an die Qualität des Fuji Velvia 50 heran.

Somit kehrte ich zum guten alten Fuji Velvia 50, der seit Juni 2007 wieder auf dem Markt ist, zurück.

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